Der Straßenradsport ist die populärste Art des im Wettkampf betriebenen Radsports in Thüringen. Es ist auch die älteste auf der Welt, denn bereits 1867 (1869 in Deutschland) wurden erste Rennen durchgeführt. Gleichzeitig ist es die Radsportart im Bundesland, die den größten Anteil an Kindern und Jugendlichen vorweisen kann. So treten ca. 250 Mädchen und Jungen in den Altersklassen U11, U13, U15, der U17 und der U19 regelmäßig bei Wettkämpfen an. Gefahren wird dabei mit eigenen oder mit vereinseigenen Rennrädern in den Disziplinen Zeitfahren, Kriterium und Straßenrennen, aber auch im Geschicklichkeitsfahren oder bei Etappenrennen, bei denen es meist eine getrennte Wertung für weibliche und männliche Starter gibt. Günstige Einstiegsalter sind die Altersklassen U11 und U13, da hier der Leistungsunterschied und das Trainingspensum noch nicht sehr groß sind. Ab der U15 wird dann der Sport schon meist als Leistungssport betrieben und 4 bis 5 Trainingseinheiten in der Woche sind dann keine Seltenheit mehr. Zeigten die Jugendlichen ab der U15 ihr Talent für den Radsport, dann besteht in Thüringen die Möglichkeit, am Sportgymnasium Erfurt (mit Realschulteil) den Sport unter der Leitung von hauptamtlichen Trainern auf der Straße und der Bahn zu intensivieren. Eine weitere Möglichkeit bietet auch der SSV Gera in den Altersklassen U17 und U19.
Die Kinder in den unteren Altersklassen erhalten im Training unterschiedliche Ausbildungen. Inhalte der Ausbildung sind z.B.: Sicherer Umgang mit dem Rad, Fahren in der Gruppe, Verkehrserziehung, Radtechnik, allgemeine Athletik, Gesundheit und Ernährung. Natürlich dürfen dabei aber auch die soziale Komponente und die Komponente der Erziehung zu selbstbewussten und ehrgeizigen jungen Menschen nicht unerwähnt bleiben. Ein weiterer Ausbildungsinhalt ist bei vielen Vereinen die Ausbildung auf dem Bahnrad (welches von den Vereinen gestellt wird), wo viele Ausbildungsinhalte (z.B. Fahren in der Gruppe = Hinterradfahren) wiederzufinden sind und durch weitere Inhalte (z.B. taktisches Verhalten) ergänzt werden. Einige Sportler zieht es im Winter, wenn es keine Straßenrennen gibt, zu MTB- oder Crosswettbewerben, wo intensiv die Radbeherrschung verbessert wird und gleichzeitig ein wenig Abwechslung zum Sommer erfolgt.